Wie können wir Konflikte lösen? Übungen wie diese klären schwierige Situationen

 

Wir alle kennen sie, die wenigsten mögen sie: Konflikte. Sie treten überall dort auf, wo Menschen allen Alters und Geschlechts mit unterschiedlichen Interessen, Zielen, Wertvorstellungen oder Bedürfnissen aufeinandertreffen und diese miteinander unvereinbar sind oder erscheinen.

Konflikte sind demnach ein natürlicher Teil unseres Lebens, wenngleich sicherlich so manch einer gerne auf sie verzichten würde. Schließlich stellt die Konfliktlösung häufig eine Herausforderung dar. Das dazu erforderliche Handwerkszeug wurde vielen nicht in die Wiege gelegt. Daher wirken Konflikte auf nicht wenige Menschen überfordernd oder bedrohlich.

Andere, die von Haus aus eher eine ausgeprägte Streitkultur mit auf den Weg bekommen haben, stürzen sich wiederum beherzt in das konfliktträchtige Geschehen und nutzen es, um auf diese Art in Verbindung zu gehen. Denn auch Streit bindet. Dies können wir beispielsweise bei manchen getrennten Paaren mit Kindern beobachten. Längst sind die Eltern auseinander, doch der anhaltende Streit bindet sie dennoch wie Klebstoff aneinander.

Glücklicherweise ist es nie zu spät, die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten zu schulen. Fragst Du Dich öfter: Wie kann ich Konflikte lösen? Übungen, wie Du sie hier in diesem Artikel findest, werden Dir dabei helfen, Konflikte gelassener angehen und klären zu können.

 

1. Übung:

C’est la vie — Konflikte gehören zum (Zusammen-)Leben

 

Wie ich eingangs schon erwähnte, gehören Konflikte zum Leben wie Regen zum mitteleuropäischen Wetter. Meistens empfinden wir sie jedoch als überflüssigen Störfaktor, den wir gerne aussparen würden. Für manch einen stellen sie gar ein rotes Tuch dar.

Konflikte sorgen jedoch nicht nur für Reibung, sondern auch für Wachstum. Sie fordern uns heraus und bringen uns in Kontakt mit uns selbst wie mit anderen. Wenn wir es schaffen, erfolgreich durch die Auseinandersetzung hindurch zu gehen, stärken Konflikte uns. Sie intensivieren unsere Verbindungen und unsere Nähe zu Menschen, mit denen wir Konflikte erfolgreich durchgestanden haben.

Daher lohnt es sich doppelt für Dich, den Umgang mit Konflikten zu üben und Dein Verhaltensrepertoire stetig zu erweitern. Als erste Übung möchte ich Dich einladen, Deine Haltung gegenüber Konflikten zu überprüfen.

 

Konflikte lösen | Übungen

 

  • Wie empfindest Du Konflikte?
  • Sind sie für Dich ein natürliches Phänomen des Zusammenseins von Menschen?

Vielleicht kannst Du Dich behutsam mit dem Gedanken anfreunden, dass Konflikte persé zum Leben dazu gehören.

Eine noch größere Erleichterung bringt es, Dich sogar in diesen Gedanken hinein zu entspannen. Denn wenn Du denkst, dass Konflikte erst gar nicht auftauchen sollten oder dürften, wirst Du Dein Verhalten entsprechend ausrichten und Konflikte vermeiden wollen, wo es nur geht. Dies kann dazu führen, dass Du einem Konflikt zwar im Außen augenscheinlich aus dem Wege gehen kannst, innerlich bezahlst Du diese Vorgehensweise allerdings damit, dass Du Deine eigenen Bedürfnisse auf diese Weise zurück hältst. Früher oder später könnte es sein, dass Du mit dieser Strategie immer mehr in eine innere Bredouille gerätst.

Wir kommen also nicht umhin, uns mit Konflikten auseinander zu setzen: In unserem Inneren wie Draußen mit unseren Mitmenschen. Genau das führt direkt zur zweiten Übung:

 

2. Übung:

Die wirkliche Hürde ist das Konfliktverhalten

 

Was wäre, wenn nicht der Konflikt als solcher die wirkliche Hürde darstellen würde, sondern unser Konfliktverhalten?

Werden die entsprechenden Knöpfe bei uns gedrückt, so schaltet sich meist rasend schnell unser persönliches, automatisches Notfall-Programm ein.

Dieses sieht je nach Typ üblicherweise Kampf, Flucht oder Starre vor. Wir gehen also kämpferisch in den Konflikt hinein, suchen schnellstmöglich das Weite oder stellen uns sozusagen tot, bis die Sache ausgesessen ist.

Konstruktiv gelöst wird ein Konflikt dadurch meist jedoch nicht. Erst, wenn wir flexibler in unserem Denken und Handeln werden, wenn wir Empathie für uns wie auch für die Konfliktpartei aufbringen können, erweitern wir unsere Handlungsspielräume und können kreative Win-Win-Lösungen entwickeln.

Um Deine Flexibilität in Konfliktsituationen auszuweiten, kannst Du ab jetzt damit beginnen, Dein Verhalten in Auseinandersetzungen aufmerksam zu beobachten:

 

  • Wie reagierst Du in einer solchen Situation?
  • Welches Verhaltensmuster setzt sich bei Dir in Gang, wenn Du Dich in einer Konfliktsituation befindest?

Das eigene Verhalten beobachten

 

Versuche bitte einfach nur zu beobachten, wie Du in der jeweiligen Lage tickst. Erspare Dir dabei bitte eine Bewertung oder Selbstkritik. Es geht zunächst einmal nur darum, dass Du Dich besser kennen lernst.

Über diesen Weg kannst Du Dein Verhalten in Konfliktsituationen erweitern. Denn nur was uns bewusst ist, können wir auch verändern. Vielleicht machst Du dabei ähnliche Beobachtungen wie  in diesen Beispielen:

  • In Konflikten werde ich ganz ruhig und hoffe, dass der Disput schnell vorüber zieht
  • Ich ziehe mich zurück und suche so schnell es nur geht, das Weite
  • Konfliktsituationen empfinde ich schnell als existenziell bedrohlich und werde leicht emotional
  • Ich steigere mich rasch in einen Konflikt hinein, rege mich schnell auf und verteidige meine Position hartnäckig
  • Ich bin in Konflikten stark darauf bedacht, andere von meiner Position zu überzeugen und werde hierfür auch laut, wenn es sein muss

 

Nimm einfach nur Deinen Ist-Zustand wahr und finde heraus, welches vorrangige, persönliche Verhaltensmuster in Konfliktsituationen bei Dir anspringt. Was ist Deine Herangehensweise, wenn ein Konflikt auftaucht?

 

3. Übung:

Bleibe bei Dir, um Konflikte zu lösen

 

Es ist sehr verführerisch, sich in einem Konflikt auf der falschen Baustelle zu bewegen.

Wir beschäftigen uns gerne mit dem anderen und der Bewertung seines (oder ihres) Verhaltens, seiner Interessen und Ziele. Meist fällt es uns leicht, aufzuführen, was der andere alles falsch macht und wie er es besser machen könnte oder sollte.

Allerdings bringt uns dies selten weiter, verärgert oft unser Gegenüber und lenkt uns von der Baustelle ab, für die wir tatsächlich die Verantwortung tragen: uns selbst, inklusive unserer Gefühle, Bedürfnisse, Interessen, Wünsche, Ziele und unseres Verhaltens.

Meist ohne es bewusst zu bemerken, verwechseln wir hier sehr leicht die Verantwortlichkeiten. Dies ist deshalb so verlockend, weil wir einerseits oft nicht gelernt haben, wie wir in derartigen Situationen konstruktiver agieren könnten. Andererseits schützen wir uns mit diesem Verhalten auf eine Art vor unseren eigenen Gefühlen.

Warum? Weil unter Gefühlen wie Ärger oder Wut meistens weitere Gefühle verborgen liegen, die wir noch viel weniger gerne spüren möchten. Das können zum Beispiel Verzweiflung, Trauer, Angst oder Ohnmacht sein. Um dem inneren Chaos, das durch das Zulassen dieser Gefühle in uns entstehen könnte, zu entgehen, erscheint es uns unbewusst oft leichter, uns auf den anderen bzw. die Konfliktpartei und die aus unserer Sicht damit verbundenen, entsprechenden Versäumnisse zu konzentrieren.

Vordergründig mag es dann den kurzfristigen Anschein haben, dass diese Methode tatsächlich Abhilfe schaffen könne. Fühlen wir jedoch aufmerksam in uns hinein, so spüren wir häufig ein schales oder unbefriedigendes Gefühl in uns. Manchmal tobt auch regelrecht ein innerer Sturm in uns weiter, obwohl sich die Wogen im Außen bereits geglättet zu haben scheinen.

 

Übernimm Verantwortung für die richtige Baustelle

 

Dies liegt daran, dass die Baustelle unseres wirklichen Verantwortungsbereichs noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie bräuchte. Wir haben uns mit unserer Vorgehensweise quasi nicht nur vom anderen ein Stück weit abgeschnitten, sondern auch von uns selbst.

Wenn Du also daran interessiert bist, Konflikte konstruktiv zu lösen, interessiere Dich für Deine eigene, innere Baustelle und schaue Dir diese genau an.

Du kannst Dich dazu fragen:

  • Was fühle ich gerade?
  • Was möchte ich wirklich?
  • Worum geht es mir hierbei tatsächlich?
  • Welche Bedürfnisse habe ich?

Bringst Du Aufmerksamkeit für Deine persönliche Baustelle auf, so wird es Dir auch viel leichter fallen, Deinem Gegenüber aufmerksam zuzuhören und herauszufinden, was seine tatsächlichen Beweggründe, Gefühle und Bedürfnisse sind. Sich selber lieben zu können, ist hier ein essentieller Schlüssel. Denn wenn Du Dir selbst die nötige Empathie, die Du gerade brauchst, schenken kannst, wird es Dir auch viel leichter fallen, anderen gegenüber verständnisvoller und großzügiger zu sein.

 

4. Übung:

Erkenne Deine Bedürfnisse

 

Unsere Bedürfnisse sind ein wahrer Schlüssel zur Klärung von Konfliktsituationen.

Jeder Mensch hat eine Fülle von Bedürfnissen, die erfüllt werden wollen. So müssen wir uns beispielsweise täglich um unsere körperlichen Grundbedürfnisse kümmern, wie unser Schlafbedürfnis oder unser Bedürfnis nach Nahrung, Flüssigkeit und Luft, um atmen zu können.

Unser Bedürfnis nach Sicherheit will ebenso stetig erfüllt werden. Davon abgesehen tauchen eine Fülle weiterer Bedürfnisse in uns auf, wie beispielsweise unsere sozialen Bedürfnisse nach Kontakt, Gemeinschaft, Kommunikation, Integration, Verbundenheit, Nähe, Liebe etc.

Dazu gesellen sich diverse individuelle Bedürfnisse, wie zum Beispiel der Wunsch nach Freiheit, Erfolg, Wertschätzung, Abwechslung, Stärke, Individualität usw. In Konfliktsituationen neigen wir schnell dazu, unsere Bedürfnisse zu übersehen. Stattdessen neigen wir dazu, uns – wie mit Scheuklappen ausgestattet – auf bestimmte Details der Situation zu fokussieren und uns daran festzubeißen.

Dadurch schränken wir uns jedoch stark ein, denn aus dieser Haltung heraus finden wir nur schwer Lösungen.

 

Freiraum für kreative Lösungen

 

Hierzu ein Beispiel:

Eine Mitarbeiterin fühlt sich während ihrer Arbeit stark in ihrem Freiheitsbedürfnis eingeschränkt. Sie wird immer frustrierter und kommt schließlich auf die Idee, dieses Manko durch mehr Freizeit auszugleichen. Also bittet sie ihren Chef um eine Reduzierung der Arbeitszeit.

Dies ist eine Möglichkeit von vielen. Der Chef kann sie aufgrund des Arbeitsaufkommens schwer entbehren und überlegt, ob dieser Wunsch unter Berücksichtigung der betrieblichen Abläufe möglich ist.

Hätte die Mitarbeiterin den Chef darauf angesprochen, dass sie sich mehr Freiheit während der Arbeit wünscht, so hätten beide gemeinsam erörtern können, wie diese Freiheit genau aussehen und gestaltet sein könnte. „Ich wünsche mir mehr Freiheiten beim Arbeiten,“ lässt mehr Spielraum für kreative Lösungen zu als „Ich möchte nur noch 30 Stunden pro Woche arbeiten.“

Mögliche Optionen, um mehr Freiheiten beim Arbeiten zu haben, könnten ein Gleitzeit-Modell oder die Einführung von Home-Office-Tagen sein. Es hätten über diesen Weg mehrere Lösungsansätze gefunden und abgewägt werden können.

Indem Du Dir diese Herangehensweise zu eigen machst, kannst Du leichter Konflikte lösen. Übungen, die Dich darüber hinaus unterstützten, erhältst Du jetzt:

  • Wenn Du wieder einmal in eine Situation gerätst, die sich zuspitzt, achte doch einmal darauf, welches Bedürfnis sich gerade bei Dir meldet und erfüllt werden möchte.
  • Was ist es genau, wovon Du jetzt mehr brauchst?

Häufig entstehen Konflikte auch dadurch, dass wir uns nicht gehört fühlen, zu spät Grenzen setzen und schlecht Nein sagen können. Beobachte daher, ob Du Dich in einer Konfliktsituation rechtzeitig abgrenzt. Solltest Du Schwierigkeiten damit haben, kannst Du all dies lernen und Dich hierbei unterstützen lassen.

 

 

5. Übung:

Konzentriere Dich auf das, was Du willst

 

Häufig sprechen wir in Konfliktsituationen intensiv über das, was wir nicht wollen.

Wir beschreiben ausführlich die Mängel und Unzulänglichkeiten der Situation, regen uns möglicherweise heftig über den anderen oder die Umstände auf und bleiben manchmal an diesem Punkt hängen, ohne unsere Wünsche, Bedürfnisse oder Verbesserungsvorschläge überhaupt klar ausgedrückt zu haben.

Auf unser Gegenüber kann diese Verhaltensweise leicht wirken, wie eine wenig konstruktive Kritik. Schließlich bleibt hierbei offen, wie es denn konkret besser gelingen könnte und wie die eigenen Erwartungen genau aussehen. Neue und flexiblere Räume entstehen durch eine klare Kommunikation, in der Du dem anderen mitteilst, was Du genau möchtest und Dir wünschst.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass es sich positiv auf die Energie und Stimmung auswirkt, wenn Du nach Lösungen suchst, statt immer wieder die Mängel breit zu treten. Du signalisierst hiermit stark, dass Du an einer Klärung interessiert bist und aktiv danach suchst. Dies wirkt sich meiner Erfahrung nach positiv auf Dein Gegenüber aus.

 

6. Übung:

Überprüfe die Relevanz des Konfliktes

 

Ein Konflikt kann viel Energie in uns mobilisieren.

Manche Menschen empfinden diese Energie als besonders lebendig und im wahrsten Sinne des Wortes „aufregend“. Sie scheuen sich daher nicht, sich selbst über Kleinigkeiten ausgiebig zu echauffieren.

Es stellt sich dabei jedoch die Frage, ob diese Energie auf andere Weise eingesetzt nicht wesentlich produktiver für die eigene und allgemeine Zufriedenheit genutzt werden könnte.

Wenn Du für Dich überprüfen möchtest, ob sich die ganze Aufregung in einer heiklen Situation eigentlich lohnt, möchte ich Dir folgende Übung vorstellen:

Frage Dich beim Anbahnen eines Konflikts, welche Auswirkung dieser für Dich in

  • acht Tagen
  • acht Wochen
  • acht Monaten und
  • acht Jahren haben wird.

Mit dieser einfachen Methode kannst Du schnell abwägen, wann es sich für Dich lohnt, für eine Sache einzustehen und in einen Konflikt hinein zu gehen und wann Du besser mal ein Auge zudrücken und über etwas hinweg sehen solltest.

 

7. Übung:

Liegen Missverständnisse vor?

 

Ein Großteil der Konflikte beginnt mit einem Missverständnis, das nicht bemerkt wurde.

Fehldeutungen kannst Du durch Nachfragen leicht entdecken und auflösen. Hierzu hake genau nach, sobald Dir etwas seltsam erscheint. Darüber hinaus hilft es, wenn Du dem anderen gegenüber offen bleibst und keine voreiligen Annahmen oder Unterstellungen triffst. Vermeide es, den Rückzug in der Beziehung anzutreten. Gerade in Beziehungen, die bereits spannungsgeladen oder vorbelastet sind, fällt dies nicht immer leicht.

Um sich in solch einem Fall nicht unnötig weiter zu verstricken, lohnt es daher, die eigenen Gedanken und Vermutungen in einer heiklen Situation im Zaum zu halten und lieber einmal mehr genau nachzufragen. Auf diese Weise treten Missverständnisse meist rasch zu Tage und können aus dem Weg geräumt werden.

Überprüfe daher immer, ob gerade ein Missverständnis vorliegt.

Räume Missverständnisse aus

 

Manchmal sind es ganz ungeahnte Dinge, die sich unentdeckt in die Situation einschleichen.

Als Beispiel möchte ich Dir eine Situation beschreiben, die ich gerade diese Woche selbst erlebt habe:

Ich telefonierte mit meinem Telefonanbieter. Es ging dabei um diverse Änderungen meiner Vertragsdaten. Die Servicemitarbeiterin bat mich, mich in meinen Kunden-Account ein zu loggen.

Dies gelang mir selbst nach mehrfachen Versuchen nicht.

Die Service-Mitarbeiterin loggte sich selbst in meine Daten ein und informierte mich darüber, dass bei ihr alles problemlos funktioniere und ich es erneut – vielleicht mit einem anderen Browser – probieren solle.

Ich probierte es mit einem zweiten Browser und mit deinem dritten – jeweils zwei bis drei Mal. Nichts.

Auf meine Einwände hin, dass ich einfach nicht in meinen Account käme, wiederholte die Mitarbeiterin stets den selben Satz: „Probieren Sie es einfach noch einmal.“

 

Prüfe die Details

 

Ich wies sie nach meinen mehrfachen, erfolglosen Versuchen darauf hin, dass es mir einfach nicht gelingen würde, mich einzuloggen und es meines Erachtens nichts bringe, dieses erfolglose Spiel weiterhin fortzusetzen, sondern wir uns offensichtlich etwas anderes einfallen lassen und den Haken an anderer Stelle suchen müssten.

Wenige Sekunden später stellte sich heraus, dass ich mich zunächst einmal auf eine Unterseite des Unternehmens klicken musste und wir beide von unterschiedlichen Login-Bereichen ausgegangen waren. Aha! Da lag also der Hase im Pfeffer!

Diese kleine Alltagsanekdote verdeutlicht meiner Meinung nach ganz gut, wie schnell wir Missverständnissen aufsitzen und daher manchmal nicht weiterkommen können.

 

8. Übung:

Sich zweinigen statt sich entzweien

 

Menschen sind sich ähnlich und doch sehr unterschiedlich.

So können wir mit recht verschiedenen Prägungen, Einstellungen, Meinungen, Glaubenssätzen, Erfahrungen usw. aufeinander treffen. Haben wir jedoch die Vorstellung, dass diese Punkte bei anderen Menschen deckungsgleich mit unseren eigenen sein sollten, kann die Kommunikation schnell zur Herausforderung werden.

Die Gefahr ist groß, dass das Gespräch nun ins Recht-haben-Wollen abdriftet und als Folge davon ein verbales Kräfte messen statt findet. Hier bringt es Entspannung in die Unterhaltung, wenn Du Dir bewusst machst, dass Dein Gegenüber eine andere Meinung vertreten darf. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Du dieser Meinung auch zustimmen musst. Auch Du darfst Deine eigene Meinung haben.

Konflikte lösen Übung: Jedem seine eigene Meinung

 

Es macht einen großen Unterschied, wenn wir diesen Punkt für uns verinnerlicht haben und ermöglicht uns einen wesentlich offeneren und verständnisvolleren Umgang miteinander.

In einer konkreten Situation können wir auf unterschiedliche Sichtweisen beispielsweise mit einem: „Du siehst es so, darf ich Dir sagen, wie ich es sehe?“ reagieren.

Die Management- und Persönlichkeitstrainerin Vera F. Birkenbihl hat den Begriff des „Zweinigens“ hierfür geprägt, welcher etwa der englischen Redewendung „Let’s agree, to disagree“ entspricht. Du kannst Dir unter diesem Artikel in diesem kurzen Video anschauen, was sie zu dem Thema Spannendes zu sagen hat.

Auch wenn es sich im Moment des Zwistes meist nicht so anfühlt: Konflikte stellen stets auch Wachstumschancen dar, durch die wir uns in unserer Persönlichkeit weiterentwickeln können. Wissen wir diese zu nutzen, gehen wir nicht nur gestärkt aus dem Konflikt heraus, wir stärken auch die Beziehung zu den jeweiligen Personen.

Nun hoffe ich, dass der Artikel Dir einige Anregungen geben konnte zum Thema: Konflikte lösen. Übungen wie die oben genannten werden Deine Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten ausweiten, wenn Du sie anwendest.

Was sind Deine bisher erfolgreichsten Strategien im Umgang mit Konflikten?

Auf Deinen Kommentar unter diesem Artikel freue ich mich!

Herzliche Grüße

Susanne

 

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