Wie Du Stresssymptome körperlich einfach abschütteln kannst
Stresssymptome machen sich beispielsweise als Verspannungen in unserem Körper bemerkbar. Dieser Artikel zeigt Dir, wie Du Stresssymptome körperlich direkt wieder los wirst, so dass sich die Gefahr von Verspannungen deutlich reduziert und Du festgesetzten Stress auf der Körperebene ganz pragmatisch lockern kannst.
Du kennst es vermutlich sehr genau: In einer Situation, die Dich stresst oder einem Konflikt, der Dich verärgert, merkst Du plötzlich, wie sich Dein Körper anspannt.
Möglicherweise hast Du gerade einen derben Vorwurf Deines Partners einstecken müssen oder aber eine harsche Kritik Deiner Vorgesetzten. Manchmal reicht auch schon ein überflüssiger Kommentar Deiner Schwiegermutter oder eines Freundes, der Dich insgeheim doch empfindlich getroffen hat.
Vielleicht ist es der Nacken, in den Dein Groll jetzt hineinkriecht, vielleicht der untere Rücken, in dem Dein Missmut sich nun ausbreitet. Gerade noch hast Du Dich auf Dein nächstes Argument in dem Gespräch konzentriert, als Deine Aufmerksamkeit plötzlich auf etwas anderes gezogen wird: „Autsch, da tut etwas weh!“
Ein Schmerz überlagert Deine ursprünglichen Gedanken, um Dein Augenmerk auf etwas zu richten, das Deine Aufmerksamkeit nun noch dringender verlangt: Dein Körper. Damit hast Du neben dem ursprünglichen Problem zu allem Überfluss ein weiteres hinzu bekommen. Wie Du diese Stresssymptome körperlich wieder auflösen kannst, erfährst Du jetzt.
Ärger abschütteln – das geht?
„Schüttle Deinen Ärger einfach ab“ ist eine Redensart, die nicht von ungefähr kommt.
Beobachtet man Säugetiere, die in eine echte Stresssituation, wie einen Kampf, eine Flucht- oder Erstarrungsreaktion geraten, so kann man erkennen, dass diese sich stets kräftig schütteln, sobald der Ernst der Lage nachgelassen hat und sie sich wieder sicher fühlen. Sie bringen dabei ihren kompletten Körper zum Vibrieren und Zittern, lediglich der Kopf bleibt hierbei verhältnismäßig still.
Dies fiel mir früher schon bei unserem Dackelmischling Nico auf, wenn er beispielsweise mit einem anderen Hund oder einer Katze in Streit geriet. Allerdings hinterfragte ich damals nicht, warum er sich anschließend so stark ausschüttelte. Als ich dann bei einer Afrikareise vor einigen Jahren auf das gleiche Phänomen beim Beobachten verschiedener Wildtiere stieß, wurde ich neugierig und erfuhr:
Säugetiere schütteln sich instinktiv nach einer Stresssituation aus, sobald sie sich wieder in Sicherheit fühlen. Sie versetzen dabei sämtliche Muskelgruppen in ein heftiges Zittern und Vibrieren, um auf diesem Wege starke Spannungen sogleich wieder abzubauen.
Schließlich wird in solch einer Situation ihr Körper in absolute Alarmbereitschaft versetzt, um möglichst gut kämpfen, flüchten oder als dritte Alternative sich tot stellen zu können. Dabei fluten sämtliche Hormone den Körper, um die Situation bestmöglich bewältigen zu können.
Stresssymptome körperlich abschütteln – ein natürliches Prinzip
Das Ausschütteln nach der Stresssituation ist also ein von der Natur eingebauter Mechanismus, der quasi die Selbstheilungskräfte von Säugetieren aktiviert und den Körper nach solch einer akuten Situation schnell in seine Balance zurück bringt. Spannungen, die in der Muskulatur entstanden sind, können hierüber zeitnah wieder abgebaut werden.
Auch überschüssige Energie wird über diesen Weg im wahrsten Sinne des Wortes abgeschüttelt, so dass der Körper schnell wieder in seinen ‚Normalzustand‘ zurück finden kann.
Darum zittern Menschen und Tiere bei Stress
Da wir Menschen ebenfalls zu den Säugern zählen, funktioniert diese Methode auch bei uns. Ich bin überzeugt, dass wir uns solch naturgegebene Verhaltensweisen kulturell bedingt inzwischen abgewöhnt und schlichtweg ‚vergessen‘ haben. Manche Naturvölker tanzen nach traurigen oder kämpferischen Ereignissen ja ausgiebig. Ich habe mich schon gefragt, ob diese Rituale eine Art Pendant zu der oben beschriebenen Verhaltensweise darstellen.
Jedenfalls kannst Du nach einer für Dich anstrengenden Situation die Stresssymptome körperlich einfach abschütteln, indem Du Dich für mindestens drei Minuten ausschüttelst.
Dabei versetzt Du Deinen Körper in eine leichte oder kräftigere Vibration, je nachdem, was gerade für Dich passend ist.
Ganz wichtig dabei: Achte gut auf Deinen Kopf und Deine Halswirbelsäule!
Es geht hier nicht um Headbanging oder darum, dass Du Dich möglichst wild bewegst. Auch eine eher sanfte Schwingung tut ihre Wirkung. Richte Dich einfach danach, wie es im Moment passend für Dich ist und es sich gut anfühlt.
Und so geht’s:
Indem Du Deine Füße etwa schulterbreit auseinander stellst, solltest Du in einen sicheren Stand finden (High Heels gerne vorher ausziehen!)
Bevor Du beginnst, kannst Du auch zunächst ein paar Atemzüge nehmen, um erst einmal bei Dir anzukommen. Lass dabei den Atem einfach ein und ausströmen, so, wie er gerade fließen will.
Spüre in Deinen Körper hinein. Wie fühlt er sich jetzt, in diesem Moment, an?
Fühlst Du Verspannungen oder Schmerzen? Kribbelt es? Wo?
Beobachte Dich lediglich und verzichte dabei möglichst auf Urteile und Interpretationen.
Du kannst auch gerne Deine Augen bei der Übung schließen, um ganz bei Dir zu sein.
Wenn Du soweit bist, bringe Dich langsam in Schwingung. Dabei beziehe Deine Arme und Beine ein, vielleicht auch Deine Wirbelsäule, wenn Dir danach ist.
Natürlich kannst Du dabei auch Deine Schulterpartie integrieren, indem Du die Schultern beispielsweise hoch ziehst und dann wieder fallen lässt.
Lasse Deinen Atem die ganze Zeit über frei fließen und unterdrücke ihn nicht. Atme gerne kräftiger, wenn Dir danach ist.
Wichtig ist, dass Du das Schütteln für mindestens drei Minuten durchführst, gerne auch länger, bis hin zu fünfzehn Minuten. Eine passende Musik kann Dich dabei unterstützen, diesen Zeitraum durchzuhalten.
Rhythmische Musik hilft Dir durchzuhalten
Ich selbst höre gerne rhythmische, afrikanische Trommelmusik, um mir diesen Moment zu versüßen.
Sind die mindestens drei Minuten vergangen, so komme langsam zurück in Deine Ausgangsposition, indem Du Deine Schwingungen verringerst und nach und nach ausklingen lässt.
Bleibe nun noch einen Moment lang ruhig stehen und spüre noch einmal in Dich hinein.
Wie fühlst Du Dich jetzt? Hat sich etwas in Deinem Körper verändert? Wie sieht es mit Deinem Energielevel aus?
Diese Übung kannst Du sogar auch im Büro oder andernorts nach einer anstrengenden Diskussion durchführen. Der Trick: Gehe auf die Toilette — da sieht Dich niemand dabei 😉
Jetzt bin ich gespannt, was Du zum Thema „Stresssymptome körperlich abschütteln“ sagst!
Du kannst die Übung ja direkt einmal ausprobieren.
Berichte mir gerne in den Kommentaren, welche Erfahrungen Du mit dem Abschütteln von Stresssymtomen gemacht hast!
Herzliche Grüße
Deine Susanne
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