Wie klare Kommunikation Dich darin unterstützt, mehr von dem zu bekommen, was Du wirklich willst

 

Klare Kommunikation macht das Leben einfacher. Dennoch fällt es einigen Menschen schwer, klar zu kommunizieren.

Wie offen bist Du in Deiner Kommunikation?

Formulierst Du klar, was Du möchtest?

Oder beschreibst Du gerne, was Du alles nicht willst?

Es sprechen mindestens zwei gute Gründe dafür, dass es sich lohnt, klare Kommunikation anzuwenden:

  1. Die Chance, dass Dein Gegenüber Dich versteht und Deinem Wunsch nachkommt, steigt enorm.
  2. Du wendest Dich dem zu, was Du willst und gibst damit nicht nur Deinen Mitmenschen eine klare Richtung Deines Ziels vor, sondern auch Deinem Unterbewusstsein. Es kann Dich damit in Deiner Zielerreichung unterstützen.

Konzentrieren wir uns hingegen in unserer Kommunikation auf das, was wir nicht wollen, so hinterlässt dies bei unserem Gesprächspartner oft eine Lücke, denn jetzt weiß die Person zwar, was Du alles NICHT willst, die Frage, was Du denn willst, bleibt jedoch weiterhin offen.

Das kann beim Gegenüber Unsicherheit und Frust erzeugen. Es drängt sich die Frage auf: „Was willst Du denn eigentlich?“

Genau dieser Punkt stellt die Basis einer klaren Kommunikation dar.

 

Was willst Du EIGENTLICH?

Um was konkret geht es Dir gerade?
Welches Bedürfnis meldet sich bei Dir, um jetzt erfüllt zu werden?

Um sich diese Fragen beantworten zu können, brauchen wir eine gute Verbindung zu uns selbst. Denn nur dann können wir unsere Bedürfnisse klar wahrnehmen und kommunizieren.

Fehlt diese intensive Verbindung zu uns, so bewegen wir uns häufig in einem diffusen Gefühl des Unwohlseins, ohne klar umreißen zu können, um was es gerade eigentlich geht.

Oft gehen wir dann dazu über, auf der Situation herum zu reiten ohne den Kern unseres Anliegens überhaupt fassen zu können.

 

Ein Beispiel

Stellen wir uns als Beispiel Anja und Martin vor, die als Paar zusammen leben.

Anja kommt am Montag Abend spät von der Arbeit nach Hause. Sie ist total groggy nach einem Tag voller Besprechungen. Martin sitzt gerade am Computer und recherchiert, welches neue Auto sie kaufen sollten, nachdem ihr Volvo am Wochenende den Geist aufgegeben hat.

Anja tänzelt ein wenig um Martin herum und startet einige Versuche, ein Gespräch mit Martin anfangen. Dieser antwortet knapp, da er ja mit seiner Autorecherche beschäftigt ist. Anja fragt weiter und wird mit jeder kurz beantworteten Frage von Martin schlechter gelaunt. Es entspinnt sich folgender Dialog:

Anja:
„Sag mal Martin, wie machen wir es am Wochenende eigentlich mit dem Besuch bei meinen Eltern? Wollen wir schon Freitag losfahren oder erst Samstag Mittag?“

Martin:
„Können wir das gleich besprechen?“

Anja fühlt sich inzwischen ziemlich vernachlässigt und antwortet:
„Na, Du bist ja den ganzen Abend nicht ansprechbar, wie mir scheint. Du interessierst Dich irgendwie gar nicht für mich, seit ich hier bin. Deine Recherche läuft Dir doch nicht weg …“

Martin empfindet dies als ungerechtfertigten Vorwurf. Schließlich kümmert er sich gerade um ein neues Fahrzeug für beide. Entsprechend scharf reagiert er auf Anjas Aussage.

Der Grundstein für einen konfliktreichen Abend ist damit gelegt.

Dabei wollte Anja ja EIGENTLICH nur etwas Aufmerksamkeit von Martin, als sie nach Hause kam. Und gerne auch etwas Zärtlichkeit. Ein saftiger Kuss und eine innige Umarmung hätten ihr heute gut getan, um den anstrengenden Tag von sich abzuschütteln.

Allerdings hat Anja das SO nicht gesagt.

 

Sag, was Du meinst

Wäre sie zu Martin gegangen, hätte ihn umarmt und ihn darum gebeten, ihr für ein paar Minuten den Alltagsstress weg zu küssen, so wäre der Abend vermutlich für beide anders verlaufen.

Da wir es oftmals jedoch nicht gewohnt sind, auf unsere Bedürfnisse zu achten und diese klar auszudrücken, konzentrieren wir uns gerne auf Nebenschauplätze und machen stattdessen diese zur Hauptbühne unserer Interaktion.

Wir hängen uns dann an Details auf, die an sich relativ unwichtig sind, machen gerne Vorwürfe und schlittern — ohne es bewusst zu merken — am Kern unseres Anliegens vorbei. Demzufolge kann unser Gegenüber auch schwerlich „richtig“ reagieren.

Kennst Du solche Situationen aus Deinem eigenen Leben? Dann probiere doch mal aus, ob Du durch klare Kommunikation mehr von dem bekommst, was Du Dir wirklich wünschst!

 

Welche Bedürfnisse stecken unter Deinen Anliegen?

Vielleicht hast Du ja Lust, in den nächsten Tagen einmal zu erkunden, welche Bedürfnisse unter Deinen Anliegen stecken!?

Ist es tatsächlich das Problem, dass Deine Freundin Deinen Geburtstag vergessen hat? Oder geht es EIGENTLICH darum, dass Du Dir einen engeren Kontakt zu ihr wünschst und über den vergessenen Geburtstag schmerzlich zu spüren bekommst, dass Deine Freundin gerade offenbar mit anderen Dingen beschäftigt ist?

Willst Du Deinen Partner wirklich darin reglementieren, wieviel Sport er machen sollte oder geht es EIGENTLICH darum, dass Du gerne mehr Zeit mit ihm verbringen würdest?

Willst Du mit Deinem Kind allen Ernstes eine halbe Stunde darüber diskutieren, dass es jetzt doch spät genug sei für einen Sechsjährigen zu Bett zu gehen (er könnte da anderer Meinung sein …) oder geht es Dir EIGENTLICH darum, dass Du jetzt auch mal gerne Deine Ruhe hättest?

Ist es tatsächlich die spontane, impulsive Art Deines Chefs, Dir neue Aufgaben zu übertragen, die Dich kirre macht oder geht es EIGENTLICH um Dein Bedürfnis, Deine Arbeit gut erledigen zu wollen, wofür Du ein angemessenes Zeitfenster benötigst?

 

Was brauchst Du EIGENTLICH?

Schau einfach mal genau hin und achte darauf, was Du EIGENTLICH in der Situation brauchst!

Und dann: Sag es!

Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit die Erfahrung machen, dass Du über diesen Weg deutlich mehr von dem bekommst, was Du wirklich möchtest.

Denn klare Kommunikation macht es nicht nur für Dich einfacher, zu bekommen, worum es Dir wirklich geht. Sie erleichtert auch Deinem Umfeld, unmittelbarer auf Deine Bedürfnisse reagieren zu können.

Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen in Bezug auf klare Kommunikation. Teile sie mir gerne in dem Kommentarfeld mit!

Herzliche Grüße

Deine Susanne